Verfasst von: Christian | 9. Dezember 2009

Zur Verwendung von Naturhörbildern in der Musiktherapie

1. Einleitung

Die musiktherapeutische Arbeit, sei es im präventiven, pädagogischen oder kurativen Bereich, bedient sich aktiv kreierter Musik und auch rezeptiv erfahrener Klang- und Musikproduktionen. Letztere werden direkt vorgespielt oder ab Tonträger den Beteiligten präsentiert. In beiden Formen der Musiktherapie ist der Prozess des Hörens von zentraler Bedeutung. Neben komponierter oder frei improvisierter Musik kommen auch Hörbilder aus der urbanen und natürlichen Klanglandschaft zum Einsatz. Wir sind ständig von Geräuschen und Klängen umgeben. So sprechen wir auch von einem Klanghabitat, Geräuschkulisse innerhalb der Wohnräume, und eben der Klanglandschaft, der klingenden Welt im Freien. Hörereignisse aus diesem Bereich werden innerhalb der Beziehung zum Musiktherapeuten von entwicklungsfördernder Bedeutung für den Patienten bzw. Klienten.

2. Naturhörbilder anstelle von Musik

Natürliche Wirklichkeiten, in unserem Falle die akustischen Hörereignisse, bieten ein ideales Lernfeld an. Auditive Grundfähigkeiten, wie auditive Aufmerksamkeit, Erkennungs- und Unterscheidungsvermögen, Richtungssinn, Merkfähigkeit und die Bedeutung des Gehörten können in entsprechend aufgearbeiteten Hörbildern stufenweise gefördert werden.Dies zeigt sich besonders in der Kindermusiktherapie als wertvoller und häufig verwendeter Ansatz.

Die musiktherapeutische Beobachtung zeigt auf, welches die Hörfähigkeiten des Kindes sind, aufgrund derer ein individuelles und spezifisches Klangmaterial vorbereitet werden kann. Im Spiel, in der szenischen Darstellung und im Gespräch wird das Gehörte geteilt und verarbeitet. So ist das Klangobjekt stets Gegenstand auf welchen eine gemeinsame Aufmerksamkeit gerichtet wird. Das Kind lernt dadurch hin zu hören, Hörereignisse zu erkennen und sich diese zu merken. Es wird dadurch offener und wahrnehmender für seine klangliche Umwelt. Das Kind wird zum hörenden Menschen. Dies wiederum fördert seine Fähigkeit reicher mit der Umwelt in Kontakt zu sein, eine unerlässliche Grundlage für seine persönliche und psychosoziale Entwicklung.

Naturhörbilder bieten vielfältige Szenen. Je bekannter desto eher kann ein anfängliches Zuhören entstehen. Bei entwickelten Hörfähigkeiten kann dann auch Anspruchsvolles gehört werden. Viele Schulkinder profitieren anfänglich von strukturierten Naturhörbildern. Zum Beispiel die Hörbildcollage „La Bubbula“. In diesem Stück wird der Ruf des Wiedehopfs dargestellt. In kurzen Sequenzen wird dieses Hörereignis wiederholt gezeigt. Zuerst einfach, dann erneut mit anderen gut zu unterscheidenden Vogelstimmen. Einfach zu unterscheiden weil der Ruf so anders ist. Ebenso in der Tonhöhe und der Klangfarbe. Der Kontrast zwischen der klanglichen Figur und dessen Hintergrund ist deutlich. Der Gesang des Zaunkönigs ist äusserst obertonreich und stimuliert die akustische Aufmerksamkeit. Der Wiedehopfruf ist eindeutig tiefer in der Tonhöhe und von einfachster Struktur: bu bu bu. So stimmt das Kind schnell ein und imitiert mit seiner Stimme diesen Ruf. Die Sequenzen mit dem Ruf kommen in einer regelmässigen Abfolge: nicht zu früh und nicht zu spät. So dass man sich gerade noch akustisch erinnern kann und erneut in Erwartung ist. Die Einspielungen der Monochordklänge ergeben einen Rhythmus von Naturtönen und Instrumentalklängen. Dies führt zur Entspannung der auditiven Aufmerksamkeit und Erkennung bzw. Merkfähigkeit. Das „Ohr erholt“ sich und hört beim Wiederauftauchen der Vogelstimmen erfrischt zu. Diese Naturhörbildkompositionen sind eigentliche sonore Geschichten.

Solche Bilder kann man sich auch im Druckerei Berlin machen lassen.

3. Zur Aufnahmetechnik und Nachbearbeitung

Die Kunstkopf Stereo-Aufnahmetechnik ermöglicht eine für unser Ohr beeindruckende räumliche Wiedergabe. Derart nahe am natürlichen Zuhören, dass auch extraauditive Reaktionen entstehen. So kann beim Vorbeifliegen einer Biene die Nähe des Insektes physisch gespürt werden. Auch ohne Kopfhörer kann das Abbild der natürlichen Geräuschszene räumlich genügend gut wahrgenommen werden. Selbstverständlich hängt dies von der Qualität der Audio-Wiedergabe-Technik ab. Je räumlicher das sonore Abbild desto grösser das Interesse und desto intensiver bzw. differenzierter sind die auditiven Leistungen der Kinder. Es wurde beobachtet, dass sich die vegetativen Parameter und die bioelektrischen Hirnaktivitäten harmonisieren und es zu einem wachen, ruhigen und idealen Lernzustand kommen kann.

In der Nachbearbeitung zeigte es sich, dass die einzelnen Geräuschsequenzen belassen werden sollen was ihre natürliche und räumliche Charakteristik angeht. Ebenso spielt die thematische Zusammenstellung eine Rolle. Soll doch ein starker Bezug zur natürlichen Wirklichkeit beibehalten werden um ein Wiedererkennen und den Transfer in die lokale Klanglandschaft zu ermöglichen. Die Verwendung von archaischen Klanginstrumenten wie Gong, Trommel, Monochord und Regenrohr eignen sich besonders gut, da diese Klänge wohl präsent sind, jedoch nicht durch eine bestimmte musikalische Botschaft weg vom basalen Hören einladen. Die von mir entwickelte Interventionspraxis ergibt eine durchschnittliche Dauer einer Hörcollage von 5 bis 9 Minuten. Die einzelnen Klangteile dauern ca. 1 bis 2 Minuten. So entstanden eigentliche Kompositionen mit folgenden thematischen Teilen:

Vorstellung des Themas mit und ohne Einführung

Zwischenspiel 1

1. Hauptteil

Zwischenspiel 2

2. Hauptteil mit Variation oder gleich wie 1. Hauptteil

Zwischenspiel 3

3. Hauptteil mit Variation oder gleich wie 2. Hauptteil

Zwischenspiel

Ausklang

In der Anwendung zeigt sich schnell welches verbesserbare Aspekte der Aufnahme sind und so finden sich dann die endgültigen Naturhörbilder für den entsprechenden Kontext.

4. Wer profitiert von der musiktherapeutischen Arbeit mit Naturhörbildern?

Diese Frage kann nicht mit einem Diagnosekatalog beantwortet werden. Einfacher ist es Zustände und Förderziele zu benennen für welche erfolgreich Naturhörbilder eingesetzt werden.

Einige Anwendungsgebiete in der Kinder-Musiktherapie:

Bei auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsschwächen

Bei Aufmerksamkeitsdefizit und motorischer Ruhelosigkeit

Zur Förderung von:

Selbst- und Fremdwahrnehmung

Laut- und Sprachwahrnehmung

Erlebnisfähigkeit und Fantasie

Umwelterfahrung

Selbst- und sozialen Kompetenzen

Bei Erwachsenen kommen die Bereiche wie Förderung der psychophysischen Entspannung, Angstabbau, Regulation der Aufmerksamkeit von Innen nach Aussen, der Wahrnehmungsförderung bei rationaler Dominanz etc. dazu.

5. Naturhörbilder direkt erleben durch geführte Horchwanderungen

Seit 8 Jahren führt das Atelier für improvisierte Musik „il Trillo“ in Poppi, Italien, regelmässig Horchwanderungen in der umliegenden Natur durch. Gross und Klein nehmen an diesen Veranstaltungen teil. So erfährt man zusammen die Welt der Klanglandschaft: Das Zusammensein, gemeinsam auf dasselbe Klangobjekt zu horchen, es kennen zu lernen und es wieder zu hören ist ein befriedigendes Geschehen, fördert das Hören im Allgemeinen, den sozialen Kontakt und die heilsame Beziehung zur Natur.

Um die Horchwanderungen ergiebig zu gestalten, führt die leitende Person im Voraus akustische Tierbeobachtungen durch. Dies mittels eigentlichem Horchwandern oder durch mehrstündige Tonaufnahmen im ausgewählten Gebiet. So kann leicht erkannt werden wann sich was, wo, wie durch seine Geräusche zeigt. Eine gute Vorbereitung erhöht die Wahrscheinlichkeit der Hörereignisse und verbessert dadurch das Horchinteresse der Beteiligten. Jährlich führt das Atelier „il Trillo“ ca. 20 Horchwanderungen durch und fasst Ende Jahr im Atelier die Tondokumente zusammen. In der warmen Stube erinnert man sich so gemeinsam an das Gehörte oder lernt die Details der Hörereignisse erst recht kennen.

Wolfgang Fasser, September 2008

Verfasst von: Christian | 25. November 2009

Das Thema Depression im öffentlichen Fokus

Der tragische Tod unseres ehemaligen Nationaltorwart Robert Enke hat in unserer Gesellschaft eine neue Welle der Diskussion losgetreten. Das ehemalige Tabuthema Depressionen findet den Weg in unsere Gespräche und wird mehr als das, was es auch ist, nämlich als ein richtige Krankheit angesehen. Vor allem in der Machowelt rund um den Fussball gibt es immer noch einige Tabuthemen wie die Homosexualität, aber es wird sicher auch den Tag geben an dem der erste Star damit an die Öffentlichkeit geht.

In der heutigen Druckausgabe der Zeit findet sich als oberste Schlagzeile ein Artikel mit der Überschrift „Depression – Die versteckte Krankheit“. Oder machen Sie sich doch mal die Mühe bei Google Trends die Begriffe Depression und Robert Enke zu vergleichen. Bei beiden Begriffen gibt es einen riesen Ausschlag nach oben seit Bekanntwerdens des Selbstmords des Torhüters. Man sieht also langsam wird dieses Tabuthema aufgegriffen und hoffentlich hilft dies den Betroffenen bei Ihrem ersten Schritt an die Öffentlichkeit.

Verfasst von: Christian | 20. November 2009

WoW – Ein Schicksal wie viele andere?

Ich hatte bereits in der Vergangenheit Berichte über Onlinespielsucht an dieser Stelle veröffentlicht. Nach einiger konstruktiver Kritik habe ich mich in letzter Zeit auch vermehrt mit diesem Thema beschäftigt. Ich möchte heute weder Onlinespiele in die Kritik stellen noch möchte ich diese verharmlosen. Aber ich habe einen Artikel eines World of Warcraft(WoW)-abhängigen gelesen, der mich doch sehr berührt hat und ich denke dieser ist wirklich ein extremes Beispiel.

In diesem Artikel erzählt ein 22jähriger Gamer, wie sich sein Leben durch WoW geändert hat. Ein absolut ehrlicher Beitrag und ich finde es super, dass er versucht anderen Gamern die Augen zu öffnen, bevor es zu spät ist. Während meiner Recherche bin ich auch noch auf andere Plattformen gestoßen, auf denen sich Betroffene anonym zu ihrer Sucht äußern können.

Mein Rat an alle ist es deshalb sich erst einmal anonym in Foren und Selbsthilfegruppen zu informieren. Ist diese erste Hürde genommen, dann ist es in einigen Fällen auf jeden Fall angebracht ärztlichen Rat einzuholen. Durch die Empfehlung einer Bekannten für Ärzte in Freiburg hat das Kind einer Freundin von mir professionelle Hilfe gefunden. Er befindet sich immer noch in Behandlung, da er immer noch sehr viel am Computer sitzt und sich noch nicht davon lösen kann. Allerdings spielt dieser meines Wissens nach zu ausgiebig Counterstrike und nich WoW

Verfasst von: Christian | 20. November 2009

Jesus Navas – Wie ein Sportler mit seiner Krankheit offen umgeht

Nicht nur die deutschen Fussballfans hat die Nachricht des Todes Robert Enkes letzte Woche geschockt. Europaweit haben ehemalige Mitspieler und seine Exvereine Robert Enke gedacht. Nach und nach kommen immer mehr ähnliche Schicksale ans Tageslicht. Diese Woche hat sich bereits Michael Sternkopf dazu bekannt, während seiner Zeit bei Bayern München Antidepressiva zu sich genommen zu haben.

Ein auf den ersten Blick kurioses Schicksal wird nun aus Spanien bekannt. Der Neunationalspieler Jesus Navas kam endlich zu seinem ersten Einsatz in der Nationalmannschaft. Ein vorheriges Engagement haben nicht etwa seine technischen Fähigkeiten verhindert, sondern sein stark ausgeprägtes Heimweh. Ich muss zugeben auch ich musste zuerst etwas schmunzeln, als ich davon erfahren habe. Doch wenn man sich genauer über seine Umstände informiert, dann sieht man das traurige Schicksal hinter dieser Schlagzeile.

Wenn wir als Kinder von den Eltern das erste Mal getrennt waren und deswegen Heimweh hatten und deswegen ein bisschen traurig waren und auch mal geweint haben, so ist bei dem spanischen Nationalspieler die Lage etwas anders. Wenn Jesus Navas nicht in seiner gewohnten Umgebung ist plagen ihn Angstzustände und Depressionen. In der Zwischenzeit aber bietet die Nationalmannschaft ihm ein vertrautes Umfeld, so dass er auch auf Auswärtsspiele fahren kann. Die Mannschaft versucht dann immer die gleichen Wege zu fahren und in den gleichen Hotels zu wohnen.

Besonders löblich ist es, dass noch nie die gegnerischen Mannschaften ihn deswegen im Stadion verhöhnt haben. Hut ab auch davor, dass er so offen damit umgeht. Dieser Fall sollte Vorbild sein für alle die sich nicht trauen mit ihrer Krankheit an die Öffentlichkeit zu treten.

Verfasst von: Christian | 18. November 2009

Depressionen – Ein Teufelskreis ohne Ausweg?

Letzte Woche waren wir alle sehr geschockt von dem Selbstmord unseres Nationaltorhüters Robert Enke. Die erste Frage die einem bei so einer schlimmen Nachricht durch den Kopf geht ist das Warum. Warum sieht ein erfolgreicher, finanziell gesicherter Mensch wie Robert Enke keinen anderen Ausweg mehr als sich selbst das Leben zu nehmen?

Mein erster Gedanke war, dass er den Tod seiner kleinen Tochter nie überwunden hat. Doch wie wir aus den Medien erfahren mussten, war Enke bereits zuvor depressiv und in ärztlicher Behandlung. Dieser prominente Fall zeigt einmal wieder deutlich, in welchem Teufelskreis sich Menschen mit Depressionen befinden. Enke fürchtete durch das Bekanntwerden seiner Krankheit, dass er alles verlieren könnte was er sich aufgebaut hat. Seinen Platz im Tor der Nationalmannschaft und noch viel wichtiger, er fürchtete den Verlust des Sorgerechts für seine adoptierte Tochter.

So oder so ähnlich geht es vielen Betroffenen, da ihre Krankheit in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabuthema darstellt. An Depressionen Leidende sollten Hilfe in ihrem Bekanntenkreis suchen und auch unbedingt ärztlichen Rat aufsuchen. Eine gute Möglichkeit bietet das Internet, wo man z.B. anonym Ärzte in Erfurt suchen kann, ohne dass man Gefahr läuft, dass andere von seinen Problemen erfährt. Natürlich funktioniert diese Suche auch bundesweit. Ausserdem bietet das Internet eine Reihe von Communities und Foren an, in denen sich Betroffene untereinander austauschen können.

Es muss in unserer Gesellschaft also ein Umdenken stattfinden, damit Betroffene Hilfe suchen. Depressionen müssen enttabuisiert werden. Prominentes Beispiel ist der ehemalige Bayernspieler Sternkopf, der auch vor kurzem zugab, dass er während seiner Zeit bei Bayern unter Depressionen litt. Dieses öffentliche Bekenntnis zu seiner Krankheit hilft die Gesellschaft für dieses Thema zu sensibilisieren und damit auch die Betroffenen zu ermutigen offen damit umzugehen damit sie sorgenlos leben können.

Verfasst von: Christian | 30. September 2009

Mütter oft betroffen vom Burnout Syndrom

Viele Mütter sind rund um die Uhr eingespannt im Einsatz für Familie und arbeiten oftmals noch nebenher. Daher fühlen sich immer mehr Mütter regelrecht ausgebrannt und leiden damit am Burn-out-Syndrom, besonders die jenige die alleinerziehend sind. Disee Mehrfachbelastung zehrt nicht nur an der körperlichen Stärke, sondern vorallem an der Psyche.

Aber laut einer Studie sind 68 Prozent der Mütter auch in Mutter-Kind-Kuren, weil sie zudem körperlich krank wurden. Besonders betroffen sind allein erziehende Mütter.

Erziehung, Beruf und oft sogar pflegebedürftige Eltern sind Anforderungen, denen Mütter kaum gerecht werden können.

Verfasst von: Christian | 29. September 2009

Psychische Gründe für Gewichtsprobleme

Immer mehr Menschen in den Industrieländern leiden unter Übergewicht, was nicht nur eine Fülle von gesundheitlichen Problemen mit sich bringt, sondern auch die Lebensqualität der Betroffenen oft erheblich einschränkt. So unbestritten es auch ist, dass in vielen Fällen eine zu kalorienreiche Ernährung in Verbindung mit einem Mangel an Bewegung zu dieser Entwicklung geführt hat, so sicher ist es auch, dass es eine ganze Reihe von psychischen Gründen gibt, die zu einem zu hohen Körpergewicht führen und dazu, dass es den Betroffenen nicht gelingt, die überflüssigen Pfunde wieder loszuwerden und somit durch eine Gewichtsreduktion auf ein Normalmaß zurückzuführen.

Psychische Gründe für die Entstehung von Übergewicht

Eine große Rolle spielen die Erfahrungen, die man in der Kindheit gemacht hat. So gibt es Mütter, die ihre Kinder mit Süßigkeiten belohnen oder trösten. Im späteren Leben kann der Jugendliche oder Erwachsene in diesem kindlichen Verhalten gefangen bleiben und sich immer dann, wenn er einen Misserfolg im Beruf oder der Partnerschaft zu verkraften hat, mit Essen trösten. Kommt es auf Grund der erhöhten Nahrungsaufnahme zu immer mehr Übergewicht, verstärkt diese Tatsache das Problem, dass man sich dem Leben hilflos ausgeliefert fühlt. Je mehr man zunimmt, desto leichter isoliert sich man von anderen Menschen und desto minderwertiger fühlt man sich mit der Zeit. Frustessen kommt besonders häufig in Übergangsphasen der Entwicklung vor – in der Pubertät, den Wechseljahren oder nach der Pensionierung, wenn Menschen erkennen, dass ihr bisheriges Lebenskonzept einer Überprüfung bedarf. Ein weiterer Grund für die Entwicklung von Übergewicht – vor allem bei Frauen- kann eine unbewusste Angst vor der eigenen Geschlechterrolle sein. In besonders schlimmen Fällen kann eine Missbrauchserfahrung die Ursache für die Angst vor der Sexualität sein. Das Übergewicht ist in solchen Fällen eine Art Schutzschicht, die einen vor der Annäherung durch das andere Geschlecht bewahrt. Das Unbewusste wird in solchen Fällen zuverlässig dafür sorgen, dass jeder Diätversuch scheitert, und man kannsich dadurch auch an einer Essstörung erkranken.

Therapiemöglichkeiten bei psychisch bedingten Gewichtsproblemen

Bevor der Körper geheilt werden kann, muss die Seele gesunden. Das gilt auch bei Gewichtsproblemen, die nicht durch Freude am Essen und eine bewegungsarmen Alltag entstanden sind, sondern durch psychische Probleme. Für Übergewichtige kann es schon eine große Hilfe sein, sich in Büchern oder Internetforen über die möglichen Ursachen ihres Übergewichtes zu informieren und sich selbst nicht zu verurteilen, sondern liebevoll anzunehmen. Dabei können Gleichgesinnte eine große Hilfe sein. Eine Selbsthilfegruppe im Netz, oder besser noch im wirklichen Leben vor Ort zu finden, kann der erste Schritt zu einer wirkungsvollen Therapie bei Übergewicht sein. Sind die psychischen Gründe für die Gewichtsprobleme aber so tief verborgen, dass der Betroffene alleine oder mit anderen Laien nicht weiterkommt, ist die Hilfe eines Therapeuten notwendig, der ihm in einem angstfreien Raum dazu verhilft, sich wirklich zu öffnen. Möglichkeiten hierfür bestehen unter anderem in Kurkliniken, die sich speziell auf die Reduktion von Übergewicht spezialisiert haben. Es muss aber nicht immer eine Kurklinik sein. Ein Anfang ist of schon gemacht, wenn man beispielsweise im Sporturlaub, wenn man Abstand von den alltäglichen Sorgen hat, eine neue Sportart erlernt und versucht, diese auch nach dem Urlaub regelmäßig auszuüben. Ist erst einmal verständen, welchen „Sinn“ das Übergewicht für einen Menschen hat, kann man ihm auch Schritt für Schritt dabei helfen, andere Strategien der Lebensbewältigung zu entdecken als übermäßiges Essen. So können Freundschaften, Meditation, Entspannungsübungen, Massagen, warme Bäder, Bewegung an frischer Luft, ein Hobby und vieles andere mehr zu einem angstfreieren und erfüllteren Leben führen, in dem die Nahrungsaufnahme kein Ersatz für fehlende Bestätigung mehr sein muss und die Psyche die Maßnahmen zur Gewichtsreduktion nicht mehr blockiert.

Verfasst von: Christian | 23. September 2009

Wie wirksam ist Akupunktur?

Seit vielen Jahren zählt die Akupunktur zu den beliebtesten Therapien bzw. Naturheilverfahren, sei es bei Rückenproblemen oder Migräne. Dennoch ist die Methode bei Schulmedizinern umstritten, da konkrete Nachweise für ihre Wirksamkeit fehlen.

In der chinesischen Lehre gibt es über 300 Akupunkturpunkte, in die je nach Leiden gezielt Nadeln eingeführt werden. Traditionell werden Zunge und Hautbeschaffenheit diagnostiziert und der Puls überprüft. Die Untersuchung gibt Aufschluss über den Fluss der Lebensenergie Qi, die bei Krankheit gestört ist. Durch die Nadeltechnik soll das Qi wieder zu unbehindertem Fließen gebracht werden.

Eine Schmerzlinderung verspüren zwar viele Patienten während der Akupunktur, allerdings hängt dies laut Schulmedizinern damit zusammen, dass durch den Einstich schmerzlindernde Endorphine ausgeschüttet werden. Generell ist die Akupunktur keine Garantie für schnelle Genesung und nicht jede Sitzung hat immer die gleiche Wirkung.

Auch ist eine Art Placebo-Effek denkbar. In einigen Studien wurde beispielsweise neben der normalen Akupunktur auch Scheinakupunktur verwendet. Hier wurden ohne Wissen des Patienten keine der traditionellen Akupunkturpunkte gestochen. Die Effekte waren dennoch gleichermaßen positiv. Diese Ergebnisse legen nahe, dass der bloße Glaube an die Wirksamkeit bereits einen wichtigen Teil zur Schmerzlinderung beiträgt. Es heißt wohl nicht umsonst, dass der Glaube Berge versetzen kann 🙂

Verfasst von: Christian | 19. September 2009

Wie wir entscheiden

Täglich steht jeder Mensch vor einer großen Anzahl von kleinen aber auch größeren Entscheidungen. Das fängt vielleicht schon damit an, dass wir uns fragen, ob wir heute aufstehen sollen oder nicht. Dann folgen vielleicht die Entscheidung für eine bestimmte Kleidung oder ein bestimmtes Frühstück, usw.

Betrachten wir nun genauer, woher unsere Entscheidungen kommen, dann gibt es da zwei Informationsquellen: der Kopf und der Bauch. So mag unser Bauch vielleicht dafür plädieren, dass wir am normalen Arbeitstag lieber im Bett bleiben. Unser Kopf wird uns dann daran erinnern, dass wir durch Blaumachen unseren Arbeitsplatz riskieren. Wer letztendlich siegt, das hängt mit unseren generellen Reaktionsmustern zusammen. Nur eine Mischung aus dem analytischen bzw. nüchternen Kopfdenken und dem Bauchgefühl birgt das größte Potential zur richtigen Entscheidungsfindung. Denn auch unser Wissen ist begrenzt und daher kann der Kopf vieles nicht immer verstehen und fassen.

Verfasst von: Christian | 16. September 2009

Besser als Medikamente: Psychotherapie

Depressionen, Ängste, Essstörungen und psychosomatische Beschwerden lassen sich mit einer Psychotherapie häufig besser behandeln als mit Medikamenten.

Neun von zehn Patienten, die eine solche Therapie beginnen, hilft diese Behandlung auch. Bei einer leichten bis mittelschweren Depression ist daher eine Psychotherapie besser geeignet als die Behandlung mit Antidepressiva.

Die Krankenkassen verzeichnen seit Jahren eine Zunahme der Krankschreibungen wegen psychischer Probleme. Allein bei AOK- Versicherten sind die Fehlzeiten nach Erhebungen des wissenschaftlichen Institutes der Krankenkasse seit 1995 um 80 Prozent angestiegen. Eine Psychotherapie kommt nahezu für jedes psychische Krankheitsbild infrage. In Deutschland arbeiten etwa 13 000 Psychologen und 5000 Ärzte als niedergelassene Psychotherapeuten.

« Newer Posts - Older Posts »

Kategorien